Wie Virtual Reality den Fußball verändert
Viele Diskussionen umgaben den Fußball in den vergangenen ein, zwei Jahren. Da waren die viel zu hohen Ablösesummen, unter denen Neymar mit seinem 222 Millionen € Transfer nach Paris den Vogel abschoss. Der Videobeweis macht subjektiv nach wie vor mehr Probleme, als er löst, und was ein Handspiel ist, weiß eigentlich auch niemand mehr. Doch nicht immer müssen Innovationen schlecht für den Fußball sein. Das zeigt mittlerweile die Virtual-Reality-Technologie.
Der Fan ist großer Profiteur der neuen Technologie
Es ist vor allem der Fan, der profitiert, wenn es um Anwendungen der Virtual Reality geht. Noch nie zuvor war es möglich, so nah an seinen Lieblingsspielern dran zu sein und ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Ein Beispiel ist die Stadiontour bei Ajax Amsterdam. Der niederländische Rekordmeister bringt Besuchern in der Johan-Cruyff-Arena sämtliche Facetten näher. Dazu gehören laut Tours & Tickets die Mannschaftskabinen, der Presseraum, die beheizbare Ersatzbank sowie vieles mehr. Ein besonderes Highlight ist derweil die VR-Tour, die es in den Katakomben des Stadions zu bewundern gibt. Jeder Teilnehmer erhält eine der großen Brillen und darf sich im Anschluss gespannt vom Platz den Einlauf der Rivalen Ajax und Feyenoord Rotterdam ansehen. Die Spieler laufen gefühlt wenige Zentimeter an einem vorbei, während im Hintergrund die Choreo hochgehalten wird. Sofort hat der Besucher Gänsehaut auf dem Rücken und will mehr sehen.
Genau das könnte schon bald möglich sein. Wie wäre es, wenn wir uns auf dem Sofa zurücklehnen könnten und das anstehende DFB-Pokalfinale zwischen Bayern München und RB Leipzig aus dem gewünschten Blickwinkel sehen könnten? Lieber Heim- oder Auswärtskurve? Vielleicht die Trainerbank oder direkt neben dem Bundespräsidenten? Der FC Bayern wird in den Fußball-Wetten bei bet365 favorisiert und kommt derzeit auf eine Quote von 1,53 (Stand 3. Mai). Sollte dies tatsächlich so eintreten, dann steht auch noch die rot-weiße Jubeltraube inklusive Pokal an. Wie wäre es, hier mittendrin zu sein? All das soll in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein und ein ausverkauftes Stadion damit noch immer betretbar machen.
Was hält VR aktuell noch zurück?
Bis jetzt ist die Technik leider noch nicht so weit, das oben beschriebene Szenario tatsächlich Realität werden zu lassen. Woran liegt das jedoch? Erstmals versuchte sich Fox mit einer VR-Bundesliga-Übertragung in Nordamerika und einigen weiteren Ländern, musste den Test aber letztlich als nicht gelungen ansehen. Das lag daran, dass Unschärfe, fehlende Lesbarkeit und fehlerhafte Zentrierung Probleme bereiteten. Grund dafür sind vor allem die großen Datenmengen, die bei einer VR-Übertragung anfallen. Es ist schließlich nicht die eine Perspektive, aus der die Zuschauer sich das Spiel ansehen können. Sie können ihren Kopf stattdessen frei in alle Richtungen drehen und sollten aus jedem Winkel das entsprechende Live-Bild sehen.
Deutlich weiter ist man schon in den USA, wo Übertragungen in Virtual Reality bereits eine Vielzahl von Menschen erreicht haben. Das gilt zum Beispiel für Partien der Basketball-Profiliga NBA, die einzeln oder per Komplettangebot buchbar sind. Selbst der Super Bowl oder die Olympischen Spiele folgten bereits. Sobald die deutschen Rechteinhaber der großen Sportereignisse dazu bereit sind, ebenfalls den nächsten Schritt zu unternehmen, kann es auch hier zu flächendeckenden Übertragungen kommen, die uns auf dem eigenen Sofa wie vor Ort mitfiebern lassen.