Die Geschichte der Nähmaschine
Eigentlich steht sie in fast jedem Haushalt. Mal in einer ganz alten Version, vielleicht sogar noch mit Fusspedal. Dann aber wahrscheinlich eher als Dekorationsobjekt. Mal steht sie aber auch in einer sehr modernen Form herum und wartet auf ihren Einsatz. Die Nähmaschine. Eine Zeit lang war sie verpönt, da sie ja nur dazu diente Kleidung zu reparieren und man dann doch eher dazu neigte einfach neue Klamotten zu kaufen. Selbst nähen ist lange Zeit irgendwie nicht in Mode gewesen.
Allerdings erlebt gerade Nähen und somit auch die Nähmaschine im Zuge des DIY Trends nahezu einen Hype. Die Nähmaschine feiert ihr Comeback. Selbstgemacht und selbstgenäht ist wieder modern. Man werkelt in Haus und im Garten. Selbst IKEA Möbel werden umgebaut und zu anderen Zwecken als den Ursprünglichen verwendet. Und da ist natürlich auch klar, dass viele Menschen auch wieder zur Nähmaschine greifen.
Selbstnähen kann Ausdruck individueller Entfaltung sein
Ganz gleich ob eine olle mit Fusspedal-Antrieb oder ein moderne wie die W6 Overlock, es werden Mützen, Taschen, Röcke und vieles andere selbst genäht. Und die Ergebnisse (ein gewisses Talent mal vorausgesetzt) erfreuen sich aufgrund ihrer Individualität großer Beliebtheit. Denn nicht nur selber nutzen macht Spass, denn auch das Verschenken von derartigen selbstgenähnten Accessoires erfreut sowohl die Familie als auch Freunde. Nähen ist also schon lange nicht mehr nur Mittel zum Zweck, sondern nahezu ein Ausdruck individueller Entfaltung.
Der Wettlauf beginnt
Die erste arbeitsfähige Nähmaschine, und somit auch der Beginn des Siegeszuges der Nähmaschine, wurde übrigens 1790 durch den Engländer Thomas Saint gebaut. Und 1830 wurde die erste Nähmaschinenfabrik der Welt gebaut. Verantwortlich hierfür: Der Franzose Barthélemy Thimonnier. Ab hier startete im Prinzip ein Wettlauf um die Weiterentwicklung der Nähmaschine. Hier leistete 1846 ein Amerikaner namens Elias Howe einen entscheidenden Beitrag. Dieser ist der Erfinder der noch heute bekannten Doppelstepstich Nähmaschine. Erfolgreich vermarkten konnte er sie allerdings nicht. Erst der Bostoner Mechaniker Isaac Merritt Singer entwickelte eine Nähmaschine, die man für 100 Dollar kaufen konnte. Hieraus ging letztendlich die bis heute bekannte Firma I.M. Singer & Company hervor.
Die Schattenseiten
Allerdings gab es, wie bei jeder technischen Entwicklung, auch Schattenseiten. Denn die Folge der durch die Maschinen erfolgten näherischen Industrialisierung war, dass tausende Näherinnen ihre Arbeit verloren, was sie zu den Leidtragenden des Nähmaschinen Wettlaufs machte.
In Deutschland gab es übrigens fast 200 Unternehmen, die Nähmaschinen herstellten. Darunter Namen wie Opel, Adler, Phönix oder Seidel. Bis Ende der 1970er verschwanden diese aber langsam vom Markt. Nähen war halt nicht immer im Trend, so wie heute.