Notfallübung legt Rechenzentrum einer Bank lahm

So kann es gehen. Da macht man das für die Sicherheit eines Rechenzentrums und führt eine Notfallübung durch und erreicht dadurch einen Ausfall diverser Server. So soll es eigentlich nicht sein, ist aber so im Rechenzentrum der rumänischen Niederlassung der ING Bank passiert.
Stickstoff statt Wasser
Bekanntlich ist ein Serverausfall heutzutage das Schlimmste, was einer Bank passieren kann. Nicht umsonst wird ein Feuer in einem Rechenzentrum im Notfall nicht mit Schaum oder Wasser gelöscht, sondern es wird Stickstoff freigesetzt. Dieses soll das Feuer dann ersticken ohne die teure Hardware zu beschädigen. Und der Test einer solchen Anlage für zum Ausfall diverser Festplatten im Rechenzentrum der ING Bank, was zur Folge hatte, dass Kartenzahlungen, Transaktionen am Geldautomaten und Internetbanking nicht funktionierten. Auch die Webseite der Bank war am Samstag nicht erreichbar.
Druckwelle lässt Festplatten vibrieren
Die Ursache war offensichtlich, dass der Druck der im System verwendeten Stickstoff Behälter zu groß war. Großer Druck ist zwar gewollt, damit das Gas möglichst schnell frei gesetzt werden kann. Aber dieses mal soll der Druck höher als gewöhnlich gewesen sein. In der Folge entwich das Gas mit einem lauten Knall von 130dB. Dies führte zu einer Druckwelle, die die Festplatten scheinbar vibrieren lies, was Auswirkungen auf die Schreib-/Leseköpfe der Platten hatte. Und das führte zum Totalausfall einiger dutzend Platten.
Normalerweise springen bei einem Ausfall in einem Rechenzentrum sofort Ausweichsysteme an. Die ungewöhnliche Art dieses Unfalls hat dies scheinbar verhindert.